Glasfaserkabel: Arten, Eigenschaften und was zu beachten ist
Verschiedene Arten von Glasfaserkabeln eignen sich für verschiedene Vorhaben. Ab 100 Metern Verlegelänge kommt Glasfaser in Frage, aber welches? Erfahren Sie hier alles über die wichtigsten Arten, Eigenschaften von Glasfasern und was Sie beim Verlegen beachten müssen.
Singlemode- und Multimode-Glasfaserkabel
Es gibt zwei Typen von Glasfaserkabel: Singlemode und Multimode. Singlemode- und Multimode-Glasfaserkabel unterscheiden sich vor allem in der Größe des Glasfaserkerns. Dadurch wird bestimmt, wie viele Adern durch das Kabel verlaufen und letztendlich, wie viele verschiedene Wellenlängen das Glasfaserkabel übertragen kann. Singlemode Glasfaserkabel . Multimode bedeutet dementsprechend, dass Licht verschiedener Wellenlängen übertragen werden kann.
Singlemode-Glasfaserkabel
Singlemode-Glasfaserkabel haben einen erheblich kleineren Glasfaserkern, verglichen mit Multimode-Glasfaserkabeln. Der Durchmesser des Singlemode-Kerns beträgt 9 µm. Singlemode-Glasfaserkabel ermöglichen die Ausbreitung eines Lichttyps (Wellenlänge) und besitzen vernachlässigbar kleine Lichtbrechungen. Aufgrund des geringen Kerndurchmessers werden Singlemode-LWL für lange Distanzen ab 550 m verwendet.
Es gibt zwei Singlemode-Fasertypen: OS1 und OS2. Für höhere Leistungsbereiche werden meist OS2-Glasfaser verwendet.
Multimode-Glasfaserkabel
Größere Kerne bedeuten mehr Datenübertragung, aber auch mehr Lichtbrechung. Somit kommt es bei höheren Distanzen zu Signalverschlechterungen. Multimode wird daher nur für kürzere Distanzen in z. B. Backbones oder Local Area Networks (LAN) bis zu 550 m verwendet. Der Durchmesser des Glasfaserkerns beträgt 50 µm oder 62,5 µm.
Es gibt heute 5 Fasertypen OM1, OM2, OM3, OM4, OM5. OM5-Glasfasern werden bisher jedoch nur in den USA „genormt“, weshalb hierzulande eher noch auf OM4 gesetzt wird.
Worauf muss ich beim Verlegen von Glasfasern achten?
Eine saubere Verlegung ist nicht selbstverständlich. Es gibt viele Punkte die beim Lichtwellenleiter berücksichtigt werden müssen, wie z. B. der Biegeradius oder die Verlegetiefe.
Biegeradius
Der Biegeradius beschreibt, wie stark ein Kabel beim Verlegen gebogen werden darf, ohne es zu beschädigen. Der Radius errechnet sich dabei aus dem 10-fachen des Kabeldurchmessers, ohne Zugbelastung. Wenn das Kabel 2 cm dick ist, sollte der minimale Biegeradius 20cm betragen. Unter Zugbelastung steigt der Faktor auf das 15-fache, also 30 cm.
Verlegetiefe
Um Schäden oder Leistungsverlusten durch Witterungen und anderen Umweltbedingungen vorzubeugen, sollten Glasfaserkabel im Lehrrohr mindestens in 60 cm Tiefe verlegt werden, handelt es sich um eine Erdverlegung.
Glasfaserkabel im Sondereinsatz
Heutzutage ist viel mehr mit LWL möglich, als man zuerst vermutet. Neben der normalen Datenübertragung wird zum Beispiel auch der Druck oder die Temperatur gemessen.